17.09.2016 / Artikel Binningen / /

Kein AHV- Experiment bitte!

Auf einen Chlapf zwischen 117.- und 235.- Franken mehr Rente pro Monat. Das wäre doch was! Auch nach Abzug der Steuern gäbe das ein schönes Nachtessen. Doch halt, soll die AHV dem Luxus dienen oder der Sicherstellung der Grundbedürfnisse im Alter? Mit der vorgeschlagenen Lösung erhielten auch Millionäre den Zustupf für das Nachtessen, während diejenigen, welche Ergänzungsleistungen nötig haben, keinen finanziellen Vorteil hätten, weil ihre EL um den entsprechenden Betrag sinken würden. Mit der Giesskanne also Geld für diejenigen, die es nicht nötig haben und keines für die Schwächsten der Gesellschaft! Dass das Ganze auch noch finanziert werden muss, trifft dann die Arbeitenden, welche infolge der galoppierenden Zunahme an Pensionierten ohnehin immer mehr Rentner finanzieren müssen. Wir haben in der Schweiz ein wohl austariertes Dreisäulensystem und es ist falsch, die drei Säulen gegeneinander auszuspielen. Wenn kein plötzliches Wegsterben ganzer Generationen geschieht, lässt sich leicht vorausrechnen, wie viele Rentner wir haben werden, wenn die Babyboomer ins Pensionsalter kommen. Ich wage auch vorauszusagen, dass die Tiefzinssituation, welche derzeit die 2. und 3. Säule beschäftigt, einmal ein Ende haben wird. Dann sind diese beiden Säulen wieder attraktiver. Mit dem Dreisäulenprinzip, welches die Initianten offenbar angreifen möchten, verteilen wir eben das Risiko. Clever schweizerisch! Wer hat‘s erfunden? Ich für meinen Teil stimme gegen dieses unnötige AHV- Experiment.

Peter R. Marbet, CVP Binningen-Bottmingen