28.01.2015 / CVP / /

Die Politikvermittlung fehlt

„Von Politik habe ich keine Ahnung.“ „Die Jungen interessieren sich nicht für Politik!“ Diese und ähnliche Aussagen hört man heutzutage oft. Die erste Aussage ist eine Reaktion, die ich als 21-jährige Politikstudentin oftmals von jungen Leuten auf mein Studienfach bekomme. Doch welche Aussage ist nun richtig? Die der Älteren, die behaupten, das Interesse fehle, oder die der Jungen, die von sich behaupten, das Wissen fehlt? Ich sage, dass beide Recht haben und beide Behauptungen stark zusammenhängen. Denn damit ein Interesse entsteht, muss dieses angeregt werden. Aber wie kann ein Interesse für Politik entstehen? Im Grunde gibt es zwei Varianten: Entweder wird es einem durch die Eltern mitgegeben, oder es wird durch die Schule gefördert. Und genau Letzteres fehlt heutzutage. Zwar lernt man im Geschichtsunterricht den Aufbau und die Funktion der Schweizerischen Demokratie, doch sind die Schüler dann in einem Alter, in dem Wahlen und Abstimmungen sie meist noch nicht betreffen. Erhält man dann vier oder fünf Jahre später die ersten Abstimmungsunterlagen, sind die einen vielleicht gewillt, daran teilzunehmen, doch damit überfordert. Bei den anderen hingegen fehlt das Interesse. Dies sollte meiner Meinung nach geändert werden. Denn es kann nicht sein, dass nur 32% von uns Jungen an Wahlen teilnehmen. Schliesslich sind wir es, die direkt von den heutigen und zukünftigen Entscheidungen betroffen sind. Deshalb sollte das politische Interesse und Wissen in der Schule aktiv gefördert werden. Dafür möchte ich mich engagieren, in der Hoffnung, dass zukünftige Politikstudenten andere und vor allem positivere Reaktionen erfahren werden.
Patricia Bräutigam
Landratskandidatin CVP