13.11.2017 / Artikel Bottmingen / /

Erschliessung des Homburgertals ohne Läufelfingerli

Die Diskussion um die Erschliessung des Homburgertals wird ausserordentlich emotional geführt. Natürlich existiert dort seit dem Bau der alten Hauensteinbahn eine Personenbeförderung per Bahn. Das war damals im 19. Jahrhundert ein grosser Fortschritt. Mein Urgrossvater hat übrigens dort als Gleisearbeiter (Gramper) gearbeitet. Für die bevorstehende Abstimmung müssen wir aber die heutigen Bedürfnisse in Betracht ziehen. Schon seit längerer Zeit existiert neben der Bahn auch ein Busbetrieb, welcher höhere Frequenzen als die Bahn aufweist. Kein Wunder, fährt der Bus doch durch die Dörfer, wo auch ältere Personen, die den steilen Weg zur Bahn hoch nicht mehr schaffen, ein Angebot finden. Auch wenn es einigen Nostalgikern weh tut und einige wenige schlechter fahren, wird die Mehrheit der Nutzer mit dem Bus weitaus besser bedient sein.  In meinem früheren Leben im Fricktal habe ich Ähnliches schon erlebt. Wegen der schrittweisen Aufgabe der Linie Stein – Winterthur wurde zwischen Laufenburg und Koblenz  der Eisenbahn- Personentransport durch Busse ersetzt. Heute sind alle zufrieden, die entlegenen Täler sind besser erschlossen als zuvor und das Fricktal erfreut sich eines wirtschaftlichen Aufschwungs. Angesichts der finanziellen Situation des Kantons erachte ich deshalb, die Einstellung der S9 als vernünftig und als faire Lösung für die Betroffenen.

Peter R. Marbet,
CVP Binningen-Bottmingen