05.09.2018 / Artikel Binningen / /

Nein zu den übertriebenen Agrarvorlagen

Gerade mal 51% beträgt der Selbstversorgungsgrad der Schweiz. Die beiden Agrarvorlagen, welche am 23.09.18 zur Debatte stehen, wollen beide erreichen, dass auch bei den 49% Nahrungsmittel, welche wir importieren, höchste Schweizer Standards gelten. Grundsätzlich ist dies nicht falsch, aber sie führen automatisch zu einer Verteuerung der Nahrungsmittel. Die „Fair- Food- Initiative“ auf der einen Seite verlangt, dass Importeure den Nachweis zu erbringen haben, dass ihre Ware die verlangten ökologischen und sozialen Ziele erfüllen. Nur Grosskonzerne werden sich dieser Administration unterwerfen können und sich die Schweizer Spezialität auch gut bezahlen lassen. Den Einkauf beim Bio- Bauern im Markgräfler Land kann ich dann vergessen! Die Volksinitiative „Ernährungssouveränität“  andererseits verlangt, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Schweizer Landwirtschaft erhöht und deren Löhne „einheitlich geregelt“ werden müssen. Zudem müssen Importzölle und Einfuhrverbote eingeführt werden. Eine totale Abschottung also zur Bildung einer Agrarinsel der Glückseeligen. Auch hier sind ganz gehörige Preissteigerungen zu erwarten! Selbst dem Bauernverband ist die Sache nicht geheuer, weshalb er diplomatisch für beide Vorlagen eine Stimmfreigabe beschlossen hat. Auf der einen Seite ärgere ich mich über eine derartige Bevormundung durch den Staat und andererseits müssen wir vermeiden, dass die Hochpreisinsel Schweiz noch weiter ausgebaut wird. Deshalb: Nein zu beiden Agrarvorlagen.

Peter R. Marbet, CVP Bottmingen