03.11.2013 / Artikel Bottmingen / /

Nein zur 1:12- Initiative

In der kommenden Abstimmung zur 1:12 Initiative geht es um Gier und Neid. Auf der einen Seite haben einige Wirtschaftskapitäne bei ihren Bezügen die Linie des Anstands überschritten und auf der anderen Seite werden auf breiter Seite Neidgefühle angeheizt. Mit der 1:12- Initiative sind wir aber an einen Punkt gekommen, wo es nötig ist, mit kühlem Kopf zu prüfen, was langfristig unserem Land dient. Wenn wir nach der Minderinitiative noch einmal „ein Zeichen setzen“ ohne Risiken und Nebenwirkungen zu beachten, wird das bewährte freiheitliche Wirtschaftssystem der Schweiz ein Ende finden. Auf der einen Seite gefährden wir die Finanzierung der AHV, wenn Saldozahler wegfallen, und riskieren auch Steuererhöhungen mangels hochbetuchter Steuerzahler. Auf der anderen Seite führen wir eine Lohnpolizei ein, welche die bewährte Sozialpartnerschaft zu Makulatur macht und für mich sehr kommunistisch riecht. Ich glaube gar nicht an eine Anhebung der unteren Löhne, da dies unsere Produktionskosten im Hochpreisland Schweiz noch mehr erhöhen würde, sondern befürchte ein vermehrtes Outsourcing mit Lohndrückerei. Der Zenit der Lohnexzesse ist seit dem Ja zur Minderinitiative überschritten und der gesellschaftliche Druck wird auch in Zukunft das seine zu einer Normalisierung beitragen. Unser bewährtes System bietet uns hohe Löhne und eine tiefe Arbeitslosigkeit, was ich nicht mit dem Juso- Experiment gefährden möchte. Darum Nein zur 1:12 Initiative.

 

Peter R. Marbet

Co-Präsident CVP Binningen-Bottmingen

 

Als Leserbrief erschienen im BiBo vom 31.10.2013